Von: pps
25.04.2019

Freitag, 26. Apr 2019, 18:30 Uhr

Das Bauhaus und die Musik – eine Spurensuche


mit Klaus Strzyz, Tobias Rüger, Gerhard Schroth
Ort: Deutsches Architekturmuseum Frankfurt am Main, Schaumainkai 43
Eintrittskarten an der Kasse des DAM, Einlass 18 Uhr Es mögen sich alle möglichen Assoziationen herstellen lassen, wenn man an das Bauhaus denkt: Möbeldesign, Fotografie, Malerei, Grafik, Bildhauerei, Typographie, natürlich die klare Linie und Funktionalität der inzwischen weltberühmten Architektur, und vieles andere – eine Musik-Klasse hingegen gab es nicht am Bauhaus, und  dennoch finden sich hier zahllose Spuren auf zahlreichen Ebenen. 

 

       Moholy-Nagy: Partiturskizze 

 

Bereits die Bauhaus-Woche im August 1923 konnte mit namhaften Größen der musikalischen Avantgarde und deren musikalischen Aufführungen aufwarten: Ferruccio Busoni, der große alte Mann der modernen Klassik, war mit sechs Klavierstücken vertreten, Paul Hindemiths Das Marienleben erlebte hier seine Premiere, aus Paris war eigens Igor Strawinsky angereist, und der Dirigent Hermann Scherchen sowie Kurt Weill, Wladimir Vogel und Stefan Wolpe waren ebenfalls anwesend. Außerdem gab es – obwohl als Freizeitaktivität organisiert – eine überaus erfolgreiche Bauhauskapelle, die zeitgenössischen Jazz mit avantgardistischen Tönen mischte und in der Paul Klee gelegentlich Geige gespielt haben soll, und nicht zuletzt war der Bauhaus-Gründer Walter Gropius mit Alma Mahler, Komponistin und Witwe Gustav Mahlers, von 1915 – 1920 verheiratet, auch wenn dies, wie Hans Heinz Stuckenschmidt es formulierte, wohl eine „eher fragwürdige Ehe“ war. 

Klaus Strzyz wird zusammen mit dem Frankfurter Saxofonisten und Musikwissenschaftler Tobias Rüger und dem Pianisten Gerhard Schroth der Frage nachgehen, weshalb trotz vieler Hinweise der Einfluss des Bauhaus auf die Musik des 20. Jahrhunderts bislang nur bruchstückhaft aufgearbeitet worden ist. Neben Text- und Bildmaterial wird das Konzertgespräch durch mehrere Musikeinlagen moderner Klassik der 1920er Jahre von u.a. Hans Heinz Stuckenschmidt, Stefan Wolpe und Paul Hindemith ergänzt. Gerhard Schroth, Jahrgang 1937, studierte ab 1956 an der Musikhochschule Frankfurt, wo er auch mit Paul Hindemith zusammentraf und u.a. in dem von Hindemith geleiteten Hochschulchor an der Aufführung diverser Oratorien mitwirkte, sowie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Er war u.a. Musiklehrer, Musikjournalist, Leiter der Musikschule Taunus und ist heute noch als Musikkritiker für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und als Pianist und Organist aktiv. Tobias Rüger, Jahrgang 1965, lernte zunächst bei der Frankfurter Saxofonlegende Alfred 23 Harth und studierte anschließend klassisches Saxofon sowie Musikwissenschaften an der Hochschule der Künste sowie der Freien Universität in Berlin. Neben zahlreichen Auftritten in ganz Deutschland sowie im Ausland war und ist er auch in Frankfurt tätig, wie etwa als Saxofonist und Musikalischer Leiter bei verschiedenen Produktionen des Schauspiels sowie der Kammeroper. Rüger hat mehrere CD-Produktionen im Jazz-Bereich (u.a. mit dem Architektur-Kritiker Dieter Bartetzko) eingespielt sowie zwischen 1999 und 2003 als Mitglied des Saxofon-Ensembles Intersax das vollständige für Saxofone verfügbare Werk von John Cage aufgenommen. Dr. Klaus Strzyz ist Vorstandsmitglied der ernst-may-gesellschaft e.V