Von: ct
03.10.2020

Samstag, 3. Oktober 2020, 15 Uhr

mayführung 113 - AUSGEBUCHT
Führung durch das ehemalige Sendegebäude
der Südwestdeutschen Rundfunk AG


Führung mit Roswitha Väth, Dr. Klaus Strzyz und Dr. Andreas Odenkirchen, Leiter der Bibliothek der HfMDK
Ort: Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Eschersheimer Landstraße 29 – 33, 60322 Frankfurt am Main


Es ist ohne Zweifel eines der wichtigsten architektonischen Dokumente des Neuen Frankfurt, auch wenn es bis heute weitgehend unbekannt geblieben ist: Das am 15. September 1930 in Betrieb genommene Sendegebäude der Südwestdeutschen Rundfunk AG (heute Hessischer Rundfunk) mit seinem Großen Sendesaal, der heute von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst genutzt wird.

Sendegebäude 1932 (Foto: Institut f. Stadtgeschichte, Frankfurt)

Tatsächlich wurden mit diesem 4.000 qm großen Gebäude besonders in technischer Hinsicht Maßstäbe gesetzt, welche die Qualität und damit auch die Popularität und Akzeptanz des Rundfunks als neues Medium in Deutschland immens steigern sollten. Erbaut wurde das ganz im Stil der Neuen Sachlichkeit gehaltene Sendegebäude, welches den Zweiten Weltkrieg vergleichsweise gut überstanden hat, von dem 1889 geborenen Willi Cahn (siehe maybrief 52/2019). In den 1920er Jahren hat Cahn als ausgesprochen gut beschäftigter freier Architekt in Frankfurt verschiedene Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Geschäftsgebäude errichtet, bevor er wegen seiner jüdischen Herkunft in den 1930er Jahren gezwungen war, über die Schweiz zuerst nach England und dann in die USA zu emigrieren. Nachdem er seinen Namen in William H. Carr geändert hatte, wurde er, nicht zuletzt auch durch seine Beziehungen zu dem schweizerisch-amerikanischen Architekten Josias Thomas Joesler, einer der wichtigsten Architekten in Tucson, AZ, und noch heute sind zahlreiche öffentliche Gebäude – Kirchen, Schulen, Bibliotheken u. a. – von ihm in der Stadt zu finden. Willi Cahn bzw. William Carr verstarb im Jahr 1960. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen beschränkt - AUSGEBUCHT Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.