By: ct
23.11.2023

Donnerstag, 23. November 2023, 18 Uhr

RADIO-RUNDE NEUES FRANKFURT VIII
Neues Musizieren auf neuen Instrumenten
Die Anfänge der elektronischen Musik in den 1920er Jahren


Direktübertragung aus dem Museum für elektronische Musik (MOMEM)
Live auf UKW 91,8 und unter www.radiox.de/live

 


V.l.n.r. Peter Pichler (Aufnahme Dietmar Zwick), Stephan Wuthe, Christoph Stein, Tobias Rüger (© Tobias Rüger)

 

Eine Veranstaltung von Orada! e.V. im Rahmen des GoWest-Festival VI – Demokracity und der Klass!k-Jetzt-Redaktion mit freundlicher Unterstützung des Hindemith-Instituts Frankfurt.

Die Veranstaltung wird aus dem Museum für elektronische Musik in Frankfurt MOMEM, An der Hauptwache 15, 60313 Frankfurt am Main, von radio x über UKW 91,8 und im Internet unter www.radiox.de/live übertragen.

Die Radio-Runde Neues Frankfurt (RRNF) ist eine Reihe von in historischem Rundfunkformat produzierten Sendungen, für die Texte von Persönlichkeiten der 1920er Jahre, also der Pionierzeit des Mediums, verwendet werden. Als ästhetischer Anker fungiert dabei das seinerzeitige technische Sendeverfahren: Nichts wird vorher aufgezeichnet; stattdessen findet die Übertragung mithilfe eines in der Mitte des Raumes aufgestellten Mikrofons live statt. Thema ist in dieser 8. Folge der RRNF die Geschichte der elektronischen Musik, die eng mit dem Aufkommen des Rundfunks in Deutschland Mitte der 1920er Jahre verknüpft ist. Eine wichtige Rolle spielte dabei das von Friedrich Trautwein entwickelte Trautonium, für das auch Paul Hindemith komponierte. Weltberühmt wurde es 1963, als Alfred Hitchcock mit seiner Hilfe für den Film “Die Vögel” die Vogelschreie erzeugte.

Der Münchner Peter Pichler ist der Einzige, der derzeit ein spielfähiges Trautonium besitzt und damit regelmäßig auftritt. Auf dem Programm stehen u.a. “Langsames Stück und Rondo” und “Des kleinen Elektromusikers Lieblinge” von Hindemith selbst sowie das „Capriccio“ des Hindemith-Schülers Oskar Sala. Außerdem wird eine “grammophonplatten-eigene Musik” nach einer Beschreibung von 1930 geboten, in der Grammophone, ein Saxofon und das Trautonium zum Einsatz kommen.

Vor dem Konzert führt Tobias Rüger mit einem Kurzvortrag in die Anfänge der elektronischen Musik in Deutschland ein. Peter Pichler wird dazu das Trautonium mit seinen technischen Finessen vorstellen und der Berliner Musikexperte Stephan Wuthe spricht zu technischen Innovationen der 1920er Jahre, die die Entwicklungen der seinerzeitigen Avantgarde möglich gemacht haben. Mit im Gepäck wird er Geräuschplatten aus den frühen 1930er Jahren haben, mit denen ein besonderes Experiment der Künstlergruppe um Hindemith rekonstruiert wird: die “grammophonplatten-eigene Musik”. Dabei wurden seinerzeit zur Live-Musik zusätzliche Effekte vom Grammophon beigesteuert und so – rund 25 Jahre, bevor das dann mit Tonbandgeräten von Pierre Schaeffer in Paris oder Karl-Heinz Stockhausen in Köln
künstlerischer Standard wurde – der Einsatz von Geräuschen beim Musizieren zu einem neuen ästhetischen Konzept.

Die Darsteller und Musiker sind Christoph Stein als Ansager, Peter Pichler als Trautonium-Virtuose, Stephan Wuthe als Grammophon-Meister, Tobias Rüger als Saxofonist und Harald Ochs als Sendetechniker. Klaus Strzyz ist für die redaktionelle Betreuung zuständig.

Ab dem 24. November kann die Sendung auf http://www.radiox.de/radio-x-7 in der Mediathek noch einmal für eine Woche nachgehört werden.

Mehr Infos gibt es unter www.momem.org
www.tobiasrueger.de/radiorunde, www.tobiasruger.com/peter-pichler.html
www.go-west-ffm.de/index.php/go-west-2023/hindemith-live-grammophon-djing