Architekten des Neuen Frankfurt hatten für die Gestaltung der Innenwände ihrer Siedlungshäuser zwei Möglichkeiten: Sie konnten die Räume entweder anstreichen oder mit Tapeten versehen, "von denen die einen zu teuer, die anderen zu schlecht und beide meistens unpassend waren". So erinnerte sich Hans Leistikow später, der seit 1925 für die graphischen Belange des Frankfurter Hochbauamtes verantwortlich war. Für die Vertreter des Neuen Bauens war es schwer vorstellbar, die modernen Kleinwohnungen mit bürgerlichen Blumentapeten oder großformatigen expressionistischen Mustern zu bekleben, wie sie zu Beginn des Jahrhunderts üblich waren. Andererseits lagen die Vorteile von Tapeten auf der Hand: Neben dem geringeren Arbeitsaufwand gaben sie größeren Wärmeschutz, schonten den Putz, und ließen bei der Verarbeitung die Farben unbeeinflusst.