• Karikatur von Lino Salini, 192er Jahre

    Karikatur von Lino Salini, 1920er Jahre

  • Ernst May ca. 1925

    Ernst May ca. 1925

  • Ernst May bei einer Präsentation, Ende 192er Jahre

    Ernst May bei einer Präsentation, Ende 1920er Jahre

  • Wohnhaus in Frankfurt

    Wohnhaus in Frankfurt

  • Ernst May mit Kindern

    Ernst May mit Kindern

  • Ernst May, Sibirien 1932

    Ernst May, Sibirien 1932

  • Farmhaus West Meru Alp in Tansania

    Farmhaus West Meru Alp in Tansania

  • Ernst May 195er Jahre

    Ernst May 1950er Jahre

  • Wohnhaus in Hamburg

    Wohnhaus in Hamburg

  • Ernst May 1963

    Ernst May 1963

  • Verleihung der Ehrenplakette an Ernst May 1966

    Verleihung der Ehrenplakette an Ernst May 1966

  • Grab der Familie May auf dem Hauptfriedhof Frankfurt

    Grab der Familie May auf dem Hauptfriedhof Frankfurt

Der Anfang


1886

geboren am 27. Juli in Frankfurt am Main als Kind des Lederfabrikanten Adam May (1855-1936) und Clara Jenny May, geb. Pollitz (1859-1923).
  Besuch der Klingerschule in Frankfurt am Main
   
März 1907 Abitur im Internat in Kassel
   
April bis September 1907 Studium der Architektur am University College, London
   
Oktober 1907 bis
September 1908
Militärdienst in Darmstadt, gleichzeitig als Student an der Technischen Hochschule Darmstadt eingeschrieben
  Bekanntschaft mit Jugendstilkünstlern auf der Mathildenhöhe in Darmstadt
   
Oktober 1908 bis
Februar 1913
Architekturstudium an der Technischen Hochschule München, Lehrer: Friederich von Thiersch, Theodor Fischer, Hans Eduard von Berlepsch-Valendas
   
Sommer 1910 bis
Anfang 1911
Praktikum bei Sir Raymond Unwin, Architekt und Stadtplaner in London
   
1913 Zu Ostern Studienreise nach Italien
Mitarbeit im Architekturbüro von Otto March in Berlin
Ende des Jahres Gründung des Architekturbüros Musch und May in Frankfurt am Main
   
1914 Heirat mit Helma Bodewig (Ehe bis 1918)
   
ab August 1914 Kriegsdienst in Nordfrankreich und an der Ostfront
   
ab Frühjahr 1916 Entwurf und Anlage von Soldatenfriedhöfen in Rumänien
   
1918 Im Februar Ernennung zum Leutnant und Inspekteur der Kriegerfriedhöfe im besetzten Nordfrankreich, Künstlerischer Beirat der 18. Armee
  Im Dezember Lazarettaufenthalt in Stammheim und Rückkehr nach Frankfurt am Main
   

Schlesien


ab 1919

Technischer Leiter der Schlesischen Landgesellschaft in Breslau

 
   
1920-1925 Herausgabe der Zeitschrift "Schlesisches Heim"
   
3. Juli 1919 Heirat mit Ilse May, geb. Hartmann aus Berlin in Breslau, Kinder dieser Ehe: Klaus (*1920) und Thomas (*1923)
     
ab 1921 Technischer Direktor der gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft "Schlesisches Heim" in Breslau
  Mit Herbert Boehm Teilnahme am Ideenwettbewerb zur Erweiterung Breslaus mit dem Beitrag „Trabanten“, der mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wird
   
1923 Besuch der ersten Bauhaus-Ausstellung in Weimar
   
1924 Gründung der „Kopfgemeinschaft“ unter Führung der DEWOG (Deutsche Wohnungsfürsorge AG für Beamte, Angestellte und Arbeiter) durch Martin Wagner, Ernst May, Walter Gropius und Bruno Taut zur Entwicklung von Versuchshäusern.
  Reise nach Amsterdam
   
1925 Mitglied des Deutschen Werkbundes
   
8. April bis
1. Juni 1925
Schiffsreise nach Amerika und Kanada mit einer internationalen Delegation von Stadtplanern
  Teilnahme an der International Conference of City Planning in New York
  Begegnung mit Frank Lloyd Wright und Lewis Mumford
   

Das Neue Frankfurt


September 1925 bis Oktober 1930

Frankfurt am Main:
Stadtrat und Dezernent für Städtebau mit den Abteilungen Hochbauamt mit Typisierung und Bauberatung, das Siedlungsamt mit Stadt- und Regionalplanung sowie Garten- und Friedhofswesen, die Baupolizei und Aufsichtratsposten


 
  May legt ein erstes Wohnungsbauprogramm mit dem Ziel der Beseitigung der Wohnungsnot in 10 Jahren vor und entwickelt ein Generalplan-Schema, das in den folgenden Jahren ständig aktualisiert wird
     
1926 bis 1930 Herausgabe der Zeitschrift "Das Neue Frankfurt",
Mitgliedschaft in der Architekturvereinigung "Der Ring" 
   
1927 Teilnahme an der Werkbundausstellung "Die Wohnung" in Stuttgart-Weißenhof mit der Demonstrations-Baustelle im Plattenbau
   
1928 Gründungsmitglied des 1. CIAM Kongresses (Congrès Internationaux de l’Architecture Moderne) in La Sarraz
   
1929 Gastgeber des 2. CIAM Kongresses "Die Wohnung für das Existenzminimum" in Frankfurt am Main
   

Russland und Ostafrika


Mai 1930

May hält auf Einladung der Baukommission des Volkswirtschaftsrates der UdSSR in Moskau, Leningrad und Char'kov Vorträge über „Die neue Stadt", den „Stand des Wohnungswesens in Deutschland" und die „Rationalisierung des Wohnungsbaues" und erhält in der Folge eine Städtebau-Stelle angeboten
   
Oktober 1930 May reist mit 20 Arbeitskollegen nach Moskau als Chefingenieur des Städte- und Siedlungsbaus der UdSSR im Projektplanungsbüro Standartgorproekt (dt.: Standard-Stadt-Projekt) bei der Cekombank
  Erste Inspektionsreise nach Magnitogorsk
   
1931 Im Januar Reise nach Stalingrad, im Februar nach Westsibirien (Novosibirsk, Kuzbass)
  Am 5. Juni hält May in Berlin einen viel beachteten Vortrag zum Thema „Vom Bau großer Städte in der UdSSR"
   
1932 Teilnahme Mays mit Gustav Hassenpflug, Werner Hebebrand, Hans Schmidt, Ing. Bertik, Carl Lehmann und Architekt Frolov am Wettbewerb für einen Generalplan Groß-Moskau
  1. April 1932 nur noch Leiter der Städtebauabteilung von Standartgorproekt
  Im Juni begibt May sich auf Dienstreise nach Armenien
   
1933 März, sechswöchiger Urlaub in England, Frankreich und Italien
  Am 12. März wird im Radio eine Rede von Joseph Goebbels gesendet, in der dieser May diffamiert
  Am 25. Dezember reist May aus Moskau über Genua nach Ostafrika aus
   
Februar 1934 bis April 1938 Farmer am Mount Meru bei Arusha, Tanganjika (heutiges Tansania)
   
1935 Erster Bauauftrag in Afrika: katholische Kirche in Arusha,Tanganjika
   
Januar 1936 Erster Planungsauftrag in Ostafrika: Haus Murray in Usa River, Tanganjika
   
Mai 1937 Beginn der Partnerschaft Jackson and May, Nairobi, Kenia
   

April bis August 1938

Bau des eigenen Wohnhauses Karen bei Nairobi, Kenia
   
April 1940 bis Oktober 1942 Internierung in Kenia und Südafrika
   
Ende 1942 Anstellung beim Bauunternehmen G. Blowers, Nairobi und Wiederaufnahme der Architektentätigkeit in Nairobi bei Miles & Bousted Partner
  Versuche mit Lehmbautechniken und Betonfertigteilhäusern
   
Sommer 1950 Besuch und Vortragstätigkeit in Deutschland, Kurzaufenthalt in London
   
21. April 1951 Verleihung der Ehrendoktorwürde Dr. Ing. der Technischen Hochschule Hannover
  Ende des Jahres Gründung von Dr. E. May & Partners, Nairobi
  May lehnt die Berufung zum Oberbaudirektor der Stadt Hamburg ab
   
1953 Vortragsreise nach Deutschland,
Teilnahme am IX. CIAM-Kongress in Aix-en-Provence
  Verhandlungen mit der Geschäftsführung der "Neuen Heimat", Hamburg, im Sommer - Herbst
  17. Dezember: Abfahrt von Mombasa, Ankunft in Hamburg am 1. Januar 1954
   

zurück in Deutschland


1954 bis 1956

Leiter der Planungsabteilung der "Neuen Heimat", Hamburg 
  Beginn der städtebaulichen Planungen „Neu-Altona" zusammen mit Werner Hebebrand
   
August 1954 Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes
  Herausgabe der Zeitschrift "Neue Heimat"
   
1956 Rücktritt vom Posten des Planungsleiters der Neuen Heimat
  Planungsbeginn des Großprojektes „Neue Vahr" in Bremen, der damals größten Wohnsiedlung
   
August 1956 Teilnahme am X. CIAM-Kongress in Dubrovnik
   
1957 Verleihung der Ehrendoktorwürde Dr. phil. der Universität Freiburg im Breisgau sowie der Ehrenprofessur der Technischen Hochschule Darmstadt
   
ab 1957 Freischaffender Architekt und Städtebauer in Hamburg, zeitweise Partnerschaft mit Dipl.-Ing. Jürgen Baumbach
   
30. Mai - 9. Juni 1958 Studienreise nach Skandinavien
   
1958 bis 1960 Planungsbeauftragter der Stadt Mainz
   
1958 bis 1961 Präsident des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumplanung
   
1959 Ernst May wird (Gründungs-) Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, und ist bis 1963 stellvertretender Direktor der Sektion Baukunst
  Studienreise nach Russland und Polen
   
Frühjahr 1960 Reise nach Amerika
   
1961 1. Januar: Ernennung zum Planungsbeauftragten der Stadt Wiesbaden
  4. November: Verleihung des Fritz-Schumacher-Preises in Hamburg
  Ernennung zum Ehrenmitglied des Royal Institute of British Architects, London
   
1964 Im Rahmen des „Deutsch Sowjetischen Kulturaustauschs" reist May zusammen mit Werner Hebebrand noch einmal in die UdSSR
   
1965 Verleihung des Heinrich-Plett-Preises an May
  May wird von der Stadt Darmstadt mit der Konzeption der Siedlung Kranichstein beauftragt
   
1966 Ehrenplakette der Städte Wiesbaden und Frankfurt am Main
   
Juni 1968 Letzte Reise nach Afrika
   
11. September 1970 Verstorben in Hamburg im Alter von 84 Jahren
   

Herkunft der Daten

Die hier wiedergegebenen biografischen Informationen stammen aus "Ernst May. Architekt und Stadtplaner in Afrika 1934 - 1953" von Dr. Eckhard Herrel; Schriftenreihe zur Plan- und Modellsammlung des Deutschen Architektur-Museums in Frankfurt am Main Bd. 5, Katalogbuch anlässlich der Ausstellung "Ernst May. Architekt und Stadtplaner in Afrika 1934 - 1953" vom 9. März bis 8. Mai 2001 im Deutschen Architektur-Museum Frankfurt am Main, Tübingen/Berlin 2001  sowie einigen Ergänzungen.