Bauzeit: Planung 1929/1930
Bauherr und Eigentümer: Gartenstadt A.G.
Programm: 8.530 Mietwohnungen (weitere Angaben...)
Gesamtplan: Ernst May, Herbert Boehm, Walter Schwagenscheidt und Erich Mauthner
Architekten: Büro der Gartenstadt A.G.
Grünfächen: Max Bromme
Bauzeit: 1932/1936
Bauherr und Eigentümer: Gemeinnützige Wohnungsbau AG, Hellerhof AG, Nassauische Heimstätte
Programm: 930 Siedlerstellen als Kleinstwohnung, Doppelhäuser auf ca. 700 m² Erbpachtgrundstück
Gesamtplan: Herbert Boehm, Max Bromme
Gartenplan: Max Bromme
Die Siedlung Goldstein im Südwesten von Frankfurt am Main zwischen den Stadtteilen Niederrad und Schwanheim wurde in den Jahren 1932 bis 1936 erbaut. Das unbebaute Land nördlich des Stadtwaldes Höhe der Staustufe Griesheim wurde damals beherrscht von dem Hofgut Goldstein, dessen Ursprung auf eine Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert zurückgeht, die von einer Frankfurter Patrizierfamilie mit Namen Goldstein errichtet wurde. Nach wechselhafter Geschichte gelangte das Hofgut im Jahre 1909 mit mehr als 200 Hektar Ackerland in den Besitz der Stadt Frankfurt.
1929 stellte Ernst May anlässlich des in Frankfurt stattfindenden 2. CIAM Kongresses sein Großprojekt Gartenstadt Goldstein der Öffentlichkeit vor. Mit ca. 8500 Wohnungen war es die weitaus größte von Ernst May geplante Siedlung des Neuen Frankfurt. Dieser Plan wurde 1930 aus Finanznot zurückgestellt. Noch im Herbst des gleichen Jahres verließ Ernst May mit einem Großteil seiner Mitarbeiter Frankfurt und folgte einem Ruf in die Sowjetunion. Für die Stadt Frankfurt wurde die steigende Zahl an Dauerarbeitslosen immer mehr zum finanziellen Problem. Daher beteiligte sie sich im Herbst 1931 an einem vom Reichsfinanzministeriums aufgelegten Notprogramm und stellte das Gelände um das Hofgut Goldstein in Erbpacht zur Verfügung. Abweichend von Mays Projekt einer Gartenstadt mit neuzeitlicher Infrastruktur wurde jetzt eine landwirtschaftlich geprägte Siedlung für kinderreiche Erwerbslose geplant. Das neue Projekt sah vor, dass die Siedler ihre Häuser unter Anleitung selbst errichteten und durch Bewirtschaftung von Gartenland und der Haltung von Nutztieren sich eine Existenzgrundlage verschaffen konnten um die Fürsorgekassen zu entlasten. So entstand ab Frühjahr 1932 innerhalb von vier Jahren die Siedlung Goldstein mit insgesamt 930 Kleinsiedlerstellen ohne den unter Ernst May üblichen Ausstattungsstandard.
Darstellung in dem Journal "Das Neue Frankfurt" als Nr. 22 im Jahrgang IV Heft 2345 Seite 122 sowie beiliegender Karte.