Bauzeit: 1926/27
Bauherr und Eigentümer: Aktienbaugesellschaft für kleine Wohnungen (ABG)
Programm: 643 Wohneinheiten davon 49 Reiheneinfamilienhäuser (weitere Angaben...)
Gesamtplan: Ernst May, Herbert Boehm
Architekten: Ernst May, C. H. Rudloff
Für das Gelände zwischen dem alten Ortskern von Niederrad im Osten und der Bahnlinie im Westen existierten bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts Bebauungspläne, die Straßenverläufe festlegten und eine Dreigeschossigkeit der Gebäude vorschrieb. Ernst May und seine Mitarbeiter übernahmen in ihre Planung die traditionelle Blockstruktur und die vertikale Fassadenaufteilung der vorhandenen Geschossbauten. Sie schufen aber eine völlig neue Siedlungsgestalt, die in ihrer vom Expressionismus geprägten kubischen Architektur im starken Kontrast stand zu der sie umgebenden Bebauung, die noch dem Heimatstil verbundenen war. Zum Wahrzeichen dieser neuen Siedlung wurde der zentrale Wohnblock, der wegen seiner gezackten Fassadenstruktur im Volksmund Zick-Zackhausen genannt wurde.
Insgesamt wurden ca. 650 Wohneinheiten, vor allem 2- und 3-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe von 56 m² bzw. 65 m² in Geschossbauten mit Flachdach in konventioneller Ziegelbauweise errichtet. Darunter waren auch 49 Reiheneinfamilienhäuser gleichen Grundrisstyps im Westen des Baugebietes nahe der Bahnlinie.
Alle Wohnungen der Siedlung waren ausgestattet mit Bad, Frankfurter Küche, Zentralheizung und Zentralradio. Bei Einzug war von den Mietern ein einmaliger Anteil von 700-1200 Reichsmark (RM) zu zahlen. Mit Monatsmieten von 48-88 RM betrug die regelmäßige Belastung fast die Hälfte eines Arbeiterlohns, sodass die Erstmieter hauptsächlich Angestellte und Beamte waren.
Darstellung in dem Journal "Das Neue Frankfurt" Jahrgang II Heft 7/8 Seite 139 ff und als Nr. 21 im Jahrgang IV Heft 2345 Seite 117 ff sowie beiliegender Karte.