1886 | geboren am 27. Juli in Frankfurt am Main als Kind des Lederfabrikanten Adam May (1855-1936) und Clara Jenny May, geb. Pollitz (1859-1923). |
Besuch der Klingerschule in Frankfurt am Main | |
März 1907 | Abitur im Internat in Kassel |
April bis September 1907 | Studium der Architektur am University College, London |
Oktober 1907 bis September 1908 | Militärdienst in Darmstadt, gleichzeitig als Student an der Technischen Hochschule Darmstadt eingeschrieben |
Bekanntschaft mit Jugendstilkünstlern auf der Mathildenhöhe in Darmstadt | |
Oktober 1908 bis Februar 1913 | Architekturstudium an der Technischen Hochschule München, Lehrer: Friederich von Thiersch, Theodor Fischer, Hans Eduard von Berlepsch-Valendas |
Sommer 1910 bis Anfang 1911 | Praktikum bei Sir Raymond Unwin, Architekt und Stadtplaner in London |
1913 | Zu Ostern Studienreise nach Italien Mitarbeit im Architekturbüro von Otto March in Berlin Ende des Jahres Gründung des Architekturbüros Musch und May in Frankfurt am Main |
1914 | Heirat mit Helma Bodewig (Ehe bis 1918) |
ab August 1914 | Kriegsdienst in Nordfrankreich und an der Ostfront |
ab Frühjahr 1916 | Entwurf und Anlage von Soldatenfriedhöfen in Rumänien |
1918 | Im Februar Ernennung zum Leutnant und Inspekteur der Kriegerfriedhöfe im besetzten Nordfrankreich, Künstlerischer Beirat der 18. Armee |
Im Dezember Lazarettaufenthalt in Stammheim und Rückkehr nach Frankfurt am Main | |
ab 1919 | Technischer Leiter der Schlesischen Landgesellschaft in Breslau | |
1920-1925 | Herausgabe der Zeitschrift "Schlesisches Heim" | |
3. Juli 1919 | Heirat mit Ilse May, geb. Hartmann aus Berlin in Breslau, Kinder dieser Ehe: Klaus (*1920) und Thomas (*1923) | |
ab 1921 | Technischer Direktor der gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft "Schlesisches Heim" in Breslau | |
Mit Herbert Boehm Teilnahme am Ideenwettbewerb zur Erweiterung Breslaus mit dem Beitrag „Trabanten“, der mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wird | ||
1923 | Besuch der ersten Bauhaus-Ausstellung in Weimar | |
1924 | Gründung der „Kopfgemeinschaft“ unter Führung der DEWOG (Deutsche Wohnungsfürsorge AG für Beamte, Angestellte und Arbeiter) durch Martin Wagner, Ernst May, Walter Gropius und Bruno Taut zur Entwicklung von Versuchshäusern. | |
Reise nach Amsterdam | ||
1925 | Mitglied des Deutschen Werkbundes | |
8. April bis 1. Juni 1925 | Schiffsreise nach Amerika und Kanada mit einer internationalen Delegation von Stadtplanern | |
Teilnahme an der International Conference of City Planning in New York | ||
Begegnung mit Frank Lloyd Wright und Lewis Mumford | ||
September 1925 bis Oktober 1930 | Frankfurt am Main: Stadtrat und Dezernent für Städtebau mit den Abteilungen Hochbauamt mit Typisierung und Bauberatung, das Siedlungsamt mit Stadt- und Regionalplanung sowie Garten- und Friedhofswesen, die Baupolizei und Aufsichtratsposten | |
May legt ein erstes Wohnungsbauprogramm mit dem Ziel der Beseitigung der Wohnungsnot in 10 Jahren vor und entwickelt ein Generalplan-Schema, das in den folgenden Jahren ständig aktualisiert wird | ||
1926 bis 1930 | Herausgabe der Zeitschrift "Das Neue Frankfurt", Mitgliedschaft in der Architekturvereinigung "Der Ring" | |
1927 | Teilnahme an der Werkbundausstellung "Die Wohnung" in Stuttgart-Weißenhof mit der Demonstrations-Baustelle im Plattenbau | |
1928 | Gründungsmitglied des 1. CIAM Kongresses (Congrès Internationaux de l’Architecture Moderne) in La Sarraz | |
1929 | Gastgeber des 2. CIAM Kongresses "Die Wohnung für das Existenzminimum" in Frankfurt am Main | |
Mai 1930 | May hält auf Einladung der Baukommission des Volkswirtschaftsrates der UdSSR in Moskau, Leningrad und Char'kov Vorträge über „Die neue Stadt", den „Stand des Wohnungswesens in Deutschland" und die „Rationalisierung des Wohnungsbaues" und erhält in der Folge eine Städtebau-Stelle angeboten |
Oktober 1930 | May reist mit 20 Arbeitskollegen nach Moskau als Chefingenieur des Städte- und Siedlungsbaus der UdSSR im Projektplanungsbüro Standartgorproekt (dt.: Standard-Stadt-Projekt) bei der Cekombank |
Erste Inspektionsreise nach Magnitogorsk | |
1931 | Im Januar Reise nach Stalingrad, im Februar nach Westsibirien (Novosibirsk, Kuzbass) |
Am 5. Juni hält May in Berlin einen viel beachteten Vortrag zum Thema „Vom Bau großer Städte in der UdSSR" | |
1932 | Teilnahme Mays mit Gustav Hassenpflug, Werner Hebebrand, Hans Schmidt, Ing. Bertik, Carl Lehmann und Architekt Frolov am Wettbewerb für einen Generalplan Groß-Moskau |
1. April 1932 nur noch Leiter der Städtebauabteilung von Standartgorproekt | |
Im Juni begibt May sich auf Dienstreise nach Armenien | |
1933 | März, sechswöchiger Urlaub in England, Frankreich und Italien |
Am 12. März wird im Radio eine Rede von Joseph Goebbels gesendet, in der dieser May diffamiert | |
Am 25. Dezember reist May aus Moskau über Genua nach Ostafrika aus | |
Februar 1934 bis April 1938 | Farmer am Mount Meru bei Arusha, Tanganjika (heutiges Tansania) |
1935 | Erster Bauauftrag in Afrika: katholische Kirche in Arusha,Tanganjika |
Januar 1936 | Erster Planungsauftrag in Ostafrika: Haus Murray in Usa River, Tanganjika |
Mai 1937 | Beginn der Partnerschaft Jackson and May, Nairobi, Kenia |
April bis August 1938 | Bau des eigenen Wohnhauses Karen bei Nairobi, Kenia |
April 1940 bis Oktober 1942 | Internierung in Kenia und Südafrika |
Ende 1942 | Anstellung beim Bauunternehmen G. Blowers, Nairobi und Wiederaufnahme der Architektentätigkeit in Nairobi bei Miles & Bousted Partner |
Versuche mit Lehmbautechniken und Betonfertigteilhäusern | |
Sommer 1950 | Besuch und Vortragstätigkeit in Deutschland, Kurzaufenthalt in London |
21. April 1951 | Verleihung der Ehrendoktorwürde Dr. Ing. der Technischen Hochschule Hannover |
Ende des Jahres Gründung von Dr. E. May & Partners, Nairobi | |
May lehnt die Berufung zum Oberbaudirektor der Stadt Hamburg ab | |
1953 | Vortragsreise nach Deutschland, Teilnahme am IX. CIAM-Kongress in Aix-en-Provence |
Verhandlungen mit der Geschäftsführung der "Neuen Heimat", Hamburg, im Sommer - Herbst | |
17. Dezember: Abfahrt von Mombasa, Ankunft in Hamburg am 1. Januar 1954 | |
1954 bis 1956 | Leiter der Planungsabteilung der "Neuen Heimat", Hamburg |
Beginn der städtebaulichen Planungen „Neu-Altona" zusammen mit Werner Hebebrand | |
August 1954 | Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes |
Herausgabe der Zeitschrift "Neue Heimat" | |
1956 | Rücktritt vom Posten des Planungsleiters der Neuen Heimat |
Planungsbeginn des Großprojektes „Neue Vahr" in Bremen, der damals größten Wohnsiedlung | |
August 1956 | Teilnahme am X. CIAM-Kongress in Dubrovnik |
1957 | Verleihung der Ehrendoktorwürde Dr. phil. der Universität Freiburg im Breisgau sowie der Ehrenprofessur der Technischen Hochschule Darmstadt |
ab 1957 | Freischaffender Architekt und Städtebauer in Hamburg, zeitweise Partnerschaft mit Dipl.-Ing. Jürgen Baumbach |
30. Mai - 9. Juni 1958 | Studienreise nach Skandinavien |
1958 bis 1960 | Planungsbeauftragter der Stadt Mainz |
1958 bis 1961 | Präsident des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumplanung |
1959 | Ernst May wird (Gründungs-) Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, und ist bis 1963 stellvertretender Direktor der Sektion Baukunst |
Studienreise nach Russland und Polen | |
Frühjahr 1960 | Reise nach Amerika |
1961 | 1. Januar: Ernennung zum Planungsbeauftragten der Stadt Wiesbaden |
4. November: Verleihung des Fritz-Schumacher-Preises in Hamburg | |
Ernennung zum Ehrenmitglied des Royal Institute of British Architects, London | |
1964 | Im Rahmen des „Deutsch Sowjetischen Kulturaustauschs" reist May zusammen mit Werner Hebebrand noch einmal in die UdSSR |
1965 | Verleihung des Heinrich-Plett-Preises an May |
May wird von der Stadt Darmstadt mit der Konzeption der Siedlung Kranichstein beauftragt | |
1966 | Ehrenplakette der Städte Wiesbaden und Frankfurt am Main |
Juni 1968 | Letzte Reise nach Afrika |
11. September 1970 | Verstorben in Hamburg im Alter von 84 Jahren |
Die hier wiedergegebenen biografischen Informationen stammen aus "Ernst May. Architekt und Stadtplaner in Afrika 1934 - 1953" von Dr. Eckhard Herrel; Schriftenreihe zur Plan- und Modellsammlung des Deutschen Architektur-Museums in Frankfurt am Main Bd. 5, Katalogbuch anlässlich der Ausstellung "Ernst May. Architekt und Stadtplaner in Afrika 1934 - 1953" vom 9. März bis 8. Mai 2001 im Deutschen Architektur-Museum Frankfurt am Main, Tübingen/Berlin 2001 sowie einigen Ergänzungen.