In Kooperation mit dem Förderverein Kranichstein e.V., mit Heribert Varelmann und Klaus Strzyz
Ort: Luise-Büchner-Haus in DA-Kranichstein, Bürgersaal, 1. Stock, Grundstr. 10, 64289 Darmstadt
Hochhaussiedlungen gelten gemeinhin nicht unbedingt als Orte, in denen sich zwischen den Menschen besonders intensive Nachbarschaftsbeziehungen entwickeln. Vorwiegend in den 60er Jahren errichtet, stehen sie auch heute noch oft als Synonym für eine unmenschliche Wohnungsbaupolitik, der es seinerzeit ohne Rücksichten auf ihre Bewohner ausschließlich um deren möglichst effiziente Unterbringung ging – jedoch, muss dies immer so sein?
Darmstadt-Kranichstein, Foto: Nikolaus Heiss
Als Ernst May 1965 erste Gespräche über die Entwicklung einer aus Hochhäusern gebildeten Trabantenstadt bei Darmstadt führte, war er sich der sozialen Probleme, die derartige Siedlungen mit sich bringen können, durchaus bewusst. Schließlich verfügte er inzwischen über genügend Erfahrungen mit Hochhaussiedlungen, die dann auch in die Planung von Darmstadt-Kranichstein mit eingeflossen sind. Ziel war die Gestaltung eines „ansprechenden Wohnklimas“, welches es „Menschen aller Schichten (ermöglichen soll), hier ein harmonisches Leben (zu) führen“. Mit der Schaffung mehrerer von ihm selbst so genannter grüner Landschaftsräume mit großen Freiflächen und alleenartigen breiten Straßen sowie einer geschickten Platzierung der Hochhausscheiben, welche wiederum die Flachbauten im Inneren der Siedlung fast burgenartig einfassen, suchte er dieses Ziel zu erreichen.
Die Grundsteinlegung für Darmstadt-Kranichstein, Mays letztes großes Projekt vor seinem Tod im Jahr 1970, jährt sich im Mai 2018 zum 50. Mal. Aus diesem Anlass laden wir zu einer Diskussion ein, in der es um die Unterschiede, aber auch um die Gemeinsamkeiten der Wohn- und Lebensbedingungen und um das sich daraus entwickelnde Alltagsleben in einer May-Siedlung der 1920er und in einer der 1960er Jahre geht. Diskutanten werden sein Oscar Unger, Journalist und langjähriges aktives Mitglied der ernst-may-gesellschaft, der in einer der bekanntesten May-Siedlungen, nämlich in der Frankfurter Römerstadt, aufgewachsen ist und dort seine ersten 20 Lebensjahre verbracht hat, und Heribert Varelmann, Vorsitzender des Fördervereins Kranichstein e.V., Sozialarbeiter und seit 34 Jahren wohnhaft in Darmstadt-Kranichstein.
ÖPNV von Frankfurt-Hauptbahnhof aus: Mit der S3 à Darmstadt, Darmstadt-Hauptbahnhof Umstieg in Straßenbahnlinie 5 à Darmstadt-Kranichstein, Ausstieg Gruberstraße, durch das Einkaufszentrum gehen, dann über den Parkplatz in das Bürgerhaus, 1. Stock, rechts. Bei Interesse können von Frankfurt aus auch Fahrgemeinschaften gebildet werden. Rufen Sie hierzu Klaus Strzyz unter der Nummer 0157 – 58763 968 an