Ort: Vorlesungssaal des Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F),
Georg-Voigt-Straße 14-16, 60325 Frankfurt am Main
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte die Moderne eindrucksvoll Zeichen in Weimar. Die Stadt Goethes und Schillers entwickelte sich für einige Jahre zu einer Bühne moderner Gestaltung und Architektur. Den Anfang machte der belgische Künstler Henry van de Velde, dessen Bauten wie die Kunstschulen und sein Wohnhaus „Hohe Pappeln“ einen einflussreichen Beitrag zur europäischen Moderne lieferten. Im Jahr 1919 gründete sich das legendäre Bauhaus und legte hier die Grundlagen für die weiterführenden Konzepte der heute weltberühmten Kunstschule. Das „Haus am Horn“ präsentierte sich 1923 als erstes Versuchshaus mit dem Anspruch Architektur, Kunst und Technik zu einer Synthese zu vereinigen. Die kulturpolitischen Bedingungen jenes Aufbruchs in die Moderne erwiesen sich in Weimar und Thüringen als fatal. Sowohl van de Velde wie auch das Bauhaus scheiterten an den politischen Mentalitäten und Entwicklungen jener Jahre, die Weimar auch zu einem Zentrum der national-völkischen Ideologie machten. Der Vortrag führt sie zu Stationen der Moderne in Weimar und den Zäsuren der Zeitgeschichte.
Der Vortrag ist der Auftakt zu unseren Winter-Veranstaltungen. Am 3. Dezember spricht Andreas Hansert im Rahmen des mayvortrag 8 über „die neue altstadt und das neue frankfurt. geschichtsdebatten in frankfurt am main“. Am Mittwoch, 9. Dezember, laden wir Sie „auf einen tee mit rosemarie wesp“ ins ernst-may-haus ein. Frau Wesp kuratierte die erste May-Ausstellung im DAM 1986. Eine gesonderte Einladung folgt.