Ort: Karmeliterkloster Dormitorium, Institut für Stadtgeschichte, Frankfurt
1927 wurde der Wiener Architekt und Möbelgestalter Franz Schuster zusammen mit anderen Wiener Kolleginnen und Kollegen, darunter auch Margarete Schütte-Lihotzky, nach Frankfurt berufen. Ernst May schätzte seine Expertise auf dem Gebiet des Siedlungsbaus. Unter der Leitung von Adolf Loos wirkte er an der Gestaltung mehrerer Wiener Einfamilienhaus-Siedlungen mit und entwickelte Prototypen für Siedlungshäuser und die sogenannten Wohnhöfe, die noch heute das Stadtbild Wiens prägen. In Frankfurt entwarf Schuster Mehrfamilienhäuser, Schulen, Kinos und Schwimmbäder.
Hauptsächlich gestaltete Schuster aber funktionale und platzsparende Typenmöbeln für die kompakten Siedlungshäuser und -wohnungen des Neuen Frankfurts. Das ursprünglich für Frankfurter Siedlungen konzipierte „Aufbaumöbel“ – Vorläufer des modernen Ikea-Systems – erreichte schnell einen breiten Bekanntheitsgrad und wurde bis in die 1930er Jahre auch weit über die Stadtgrenzen hinaus verkauft.