Von: as
10.12.2017

Montag, 18. Dez 2017, 18:30 Uhr

Möbel zur Bewältigung von Massen. Das Aufbaumöbel und andere Entwürfe Franz Schusters zwischen Rotem Wien und Neuem Frankfurt
Vortrag von Elisa Lecointe im Rahmen der Reihe Akteure des Neuen Frankfurt


Ort: Karmeliterkloster Dormitorium, Institut für Stadtgeschichte, Frankfurt


1927 wurde der Wiener Architekt und Möbelgestalter Franz Schuster zusammen mit anderen Wiener Kolleginnen und Kollegen, darunter auch Margarete Schütte-Lihotzky, nach Frankfurt berufen. Ernst May schätzte seine Expertise auf dem Gebiet des Siedlungsbaus. Unter der Leitung von Adolf Loos wirkte er an der Gestaltung mehrerer Wiener Einfamilienhaus-Siedlungen mit und entwickelte Prototypen für Siedlungshäuser und die sogenannten Wohnhöfe, die noch heute das Stadtbild Wiens prägen. In Frankfurt entwarf Schuster Mehrfamilienhäuser, Schulen, Kinos und Schwimmbäder.

Hauptsächlich gestaltete Schuster aber funktionale und platzsparende Typenmöbeln für die kompakten Siedlungshäuser und -wohnungen des Neuen Frankfurts. Das ursprünglich für Frankfurter Siedlungen konzipierte „Aufbaumöbel“ – Vorläufer des modernen Ikea-Systems – erreichte schnell einen breiten Bekanntheitsgrad und wurde bis in die 1930er Jahre auch weit über die Stadtgrenzen hinaus verkauft.