Von: jr
22.10.2018

Samstag, 3. Nov 2018, 16 Uhr

maygesprächskonzert 4: Das Bauhaus und die Musik — eine Spurensuche


Mit Tobias Rüger und Gerhard Schroth
Moderation: Dr. Klaus Strzyz
Ort:
ernst-may-haus, Im Burgfeld 136, 60439 Frankfurt am Main Es mögen sich alle möglichen Assoziationen herstellen lassen, wenn man heute an das Bauhaus denkt: Möbeldesign, Photographie, Malerei und Grafik, Bildhauerei, Typographie und natürlich die klare Linie und Funktionalität der inzwischen weltberühmten Architektur. Musik jedoch kommt einem sicherlich nicht auf Anhieb in den Kopf, und doch gibt es auch hier vielfältige Verbindungen auf allen Ebenen. Bereits die sog. Bauhaus-Woche im August 1923 konnte mit reichlich illustren Gästen und mehreren musikalischen Aufführungen aufwarten: Ferruccio Busoni war mit sechs Klavierstücken vertreten, Paul Hindemiths Liederzyklus Das Marienleben erlebte seine Premiere, aus Paris war Igor Strawinsky angereist, und auch Kurt Weill und Stefan Wolpe waren anwesend. Obwohl mehr als Freizeitbeschäftigung gedacht, gab es auch eine Bauhauskapelle, die Jazz mit avantgardistischen Tönen mischte und in der Paul Klee gelegentlich Geige spielte, und interessanterweise war der Bauhaus-Gründer Walter Gropius mit Alma Mahler, Komponistin und Witwe Gustav Mahlers (die bereits zu Lebzeiten Mahlers Gropius´ Geliebte war), von 1915 – 1920 verheiratet.

Bild: Partiturskizze
von L. Moholy-Nagy, in Oskar Schlemmer:  
'Mensch und Kunstfigur',
Die Bühne im Bauhaus, 
Nr. 4, Seite 47, 
ALBERT LANGEN VERLAG, 
MÜNCHEN, 1924 

Der Frankfurter Saxofonist und Musikwissenschaftler Tobias Rüger geht zusammen mit dem Pianisten Gerhard Schroth der Frage nach, weshalb trotz zahlloser Begegnungen und Zusammenarbeit von Bauhäuslern mit namhaften zeitgenössischen Musikern die Wechselwirkung zwischen Tonkunst und den am Bauhaus gelehrten Disziplinen nicht in überzeugendem Umfang überliefert ist. Text- und Bildquellen werden dabei mit mehreren Konzerteinlagen in Zusammenhang gesetzt. Zu den Mitwirkenden: Gerhard Schroth studierte ab 1956 an der Musikhochschule Frankfurt, wo er auch mehrfach mit Paul Hindemith zusammenkam, sowie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Er war u.a. Musiklehrer, Musikjournalist sowie von 1977 bis 2002 Leiter der Musikschule Taunus und ist immer noch als Musikkritiker und Pianist aktiv. Tobias Rüger lernte zunächst bei der Frankfurter Saxofonlegende Alfred 23 Harth und studierte darauf klassisches Saxofon sowie Musikwissenschaften an der Hochschule der Künste sowie der Freien Universität in Berlin. Neben diversen Auftritten im Ausland war und ist er auch in Frankfurt tätig, wie etwa als Saxofonist und Musikalischer Leiter bei verschiedenen Produktionen des Schauspiels sowie der Kammeroper.