Gedanken zur Wechselwirkung zwischen Architektur und Musik im frühen 20. Jahrhundert
Wiederaufnahme wegen der großen Nachfrage
Ort: ernst-may-haus, Im Burgfeld 136, Frankfurt-Römerstadt
In welchem Ausmaß und auf welchem Niveau Ernst May mit seiner Frau Ilse und dem Sohn Klaus der Hausmusik frönte, wie auf einem Foto zu sehen ist, ist uns nicht bekannt, wohl aber, dass es zur gleichen Zeit z.B. am Bauhaus in Dessau die sog. Bauhauskapelle gab, die sich ernsthaft mit zeitgenössischem Jazz und experimenteller Musik beschäftigte und bei der u.a. auch Paul Klee gelegentlich die Geige auspackte.
Tatsächlich waren die 1920er Jahre eine Ära, die nicht nur für die Architektur und den Städtebau, sondern auch für die Entwicklung der modernen Musik von größter Bedeutung waren: Arnold Schönberg begründete 1921 die Zwölftontechnik, sein einstiger „Lieblingsschüler“ Hans Eisler gab 1923 seine ersten Klavierkonzerte, und 1928 wurde die von Kurt Weill nach Texten von Bert Brecht komponierte Dreigroschenoper uraufgeführt, um nur drei Daten willkürlich zu nennen. Der Frankfurter Saxofonist Tobias Rüger wird zusammen mit der Pianistin Despina Apostolou versuchen, eben diese Verbindung von moderner „Musik als organisiertem Klang“ (Edgard Varèse) mit der Sachlichkeit und den Strukturprinzipien der Architektur des frühen 20. Jahrhunderts herauszuarbeiten, wobei es an Klangbeispielen nicht fehlen wird. Das Gespräch wird moderiert von Dr. Klaus Strzyz.