Mit unserer Ausstellung stellen wir ein Bauwerk in den Mittelpunkt, das selbst dem eingefleischten Freund des Neuen Frankfurt kaum ein Begriff sein dürfte: Rudloffs Rundbau, der sich dem Besucher in kolorierten Bauplänen und einem Modell präsentiert, windet sich in dynamischer Eleganz gen Himmel. Die Assoziation zu Tauts Stadtkrone oder auch Tatlins Monument für die III. Internationale liegt da nicht fern. Doch Carl-Hermann Rudloff wollte mit seinem Entwurf weder eine Konkurrenz zum Römerberg schaffen, noch eine Kathedrale für die Arbeiterklasse, das kreisrunde Bauwerk beherbergte – ein Schwimmbad! Gemeinsam mit den assoziierten Projekten bleibt ihm aber zweifellos der Status der immerwährenden Utopie: Denn trotz – oder gerade wegen? – seiner hochmodernen Erscheinung kam es nie über den Projektstatus hinaus. Was gibt es Faszinierenderes, als die Aufbruchstimmung jener Jahre, die ganz im Gegensatz zu dem übermächtigen Kostendruck stand, gerade am Beispiel von Utopien aufscheinen zu lassen?