Von: ct
01.04.2022

Freitag, 1. April 2022, 20 Uhr

RADIO-RUNDE NEUES FRANKFURT V
Das neue Medium Rundfunk und seine Eigenarten


Direktübertragung aus dem Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main
live auf UKW 91,8 und im Internet unter www.radiox.de/livestream

 

Die Radio-Runde Neues Frankfurt (RRNF) ist eine Reihe von in historischem Rundfunkformat produzierten Sendungen, für die Texte von Persönlichkeiten der 1920er Jahre, also der Pionierzeit des Mediums, verwendet werden. Als ästhetischer Anker fungiert dabei das seinerzeitige technische Sendeverfahren: Nichts wird vorher aufgezeichnet; stattdessen findet die Übertragung mithilfe eines in der Mitte des Raumes aufgestellten Mikrofons live statt.

 

Den Anfang machte 2019 eine Sendung aus dem Deutschen Architekturmuseum unter dem Titel Der neue Mensch und die neue Musik mit dem Stadtbaurat Ernst May und der Erfinderin der Frankfurter Küche, Margarete Schütte-Lihotzky. Ebenfalls 2019 fand im Rahmen der Hindemith-Tage ein Zusammentreffen von Paul Hindemith und Theodor Wiesengrund-Adorno im Kuhhirtenturm statt. 2020 dann debattierte Theodor Wiesengrund-Adorno mit der Leica-Pionierin Gisela Freund über Neues Hören und Neues Sehen, und 2021 trafen Walter Gropius und Gertrud Grunow zusammen, um sich über Aktuelle Fragen künstlerischer Ästhetik der 1920er Jahre auszutauschen.

 

In der fünften Folge der RRNF werden Hans Flesch, seit 1924 künstlerischer Leiter der Südwestdeutschen Rundfunkdienst AG, dem Vorläufer des heutigen Hessischen Rundfunks, und der Schriftsteller Bertolt Brecht aufeinandertreffen und sich über die Möglichkeiten des neuen Mediums Rundfunk austauschen. Ganz in der Tradition ähnlicher Gesprächsrunden aus der Frühzeit des Rundfunks wird auch diese Diskussion mit Musik von Kurt Weill, Hanns Eisler und dem mehrere Jahre in Frankfurt lebenden Ernst Toch untermalt.

 


Bertolt Brecht, Kurt Weill und Hans Flesch, Baden-Baden 1929
(Foto: Mit freundlicher Genehmigung der Fam. B. Jung, Rüdesheim)

 

Die Darsteller und Musiker sind Max Mayer als Bertolt Brecht, Philipp Hunscha als Hans Flesch, Annette Fischer als Sängerin, Tobias Rüger als Saxofonist und Stanislav Rosenberg als Pianist. Radio X überträgt vermittels einer mobilen Übertragungseinheit unter Leitung des Sendetechnikers Harald Ochs das Ereignis live von 20.00 bis 21.00 Uhr auf UKW 91,8 und im Internet unter www.radiox.de/livestream.

 

Die kostenfreie Teilnahme an der Veranstaltung im Museum für Kommunikation – mit einer Einführung um 19.30 Uhr von Klaus Strzyz und einem kurzen historischen Abriss zur Frankfurter Rundfunkgeschichte von Petra Klaus – ist nur mit Anmeldung möglich, und zwar entweder per Onlineformular oder per Mail unter veranstaltung.mfk-frankfurt@mspt.de.

 

Zur Vorbereitung auf die Veranstaltung empfiehlt sich eine Sendung auf Radio X am 24. März von 14 bis 15 Uhr unter dem Titel Modern bis in die Fingerspitzen über Hans Flesch, der die Südwestdeutsche Rundfunkdienst AG zwischen 1924 und 1933 zu einer der fortschrittlichsten Sendeanstalten Deutschlands machte.