Von: ct
24.04.2022

Sonntag 24. April 2022, 11 Uhr AUSGEBUCHT

mayführung 121
Auf den Spuren der Fotografinnen Nini und Carry Hess


Führung mit Ulrike May
Ort: Siesmayerstraße 10, 60323 Frankfurt am Main

 

Begleitend zu der ab dem 11. März im Museum Giersch der Goethe Universität laufenden Ausstellung „Die Fotografinnen Nini und Carry Hess“ gehen wir auf Spurensuche zu den Wirkstätten der Betreiberinnen des einst renommierten und über die Stadtgrenzen hinaus erfolgreichen Fotoateliers Hess. Der Stadtspaziergang führt vom ehemaligen Wohnhaus im Westend über verschiedene Stationen zum Schauspiel Frankfurt. Es wird über Biografisches, Arbeitsbereiche und -orte der heute weitgehend vergessenen Fotografinnen berichtet.

 


Carl Zuckmayer im Frankfurter Zoo (Foto: Nini & Carry Hess, Historisches Museum Frankfurt)

 

Das Atelier Hess, seit 1913 in bester Lage am Rathenauplatz ansässig, war zunächst spezialisiert auf Porträtfotografien. Im Laufe der 1920er Jahre sollten dann zahlreiche Prominente wie Max Beckmann, Alfred Döblin, Paul Hindemith, Thomas und Katia Mann oder Mary Wigman zur Kundschaft der Fotografinnen zählen. Renommee weit über ihre Heimatstadt Frankfurt hinaus erlangten die beiden Frauen auch durch ihre Theater-, Architektur-, Mode- und Aktfotografien. Ihre in Zeitungen, Illustrierten und Büchern, als Autogrammkarten oder als Sammelbilder in Reklamealben vielfach publizierten Fotos prägten die populäre Bildpublizistik der 1920er Jahre entscheidend mit. Gut vernetzt, erfolgreich und selbständig verkörperten die beiden Fotografinnen den Typus dieser unabhängigen und engagierten „Neuen Frau“ der Weimarer Republik.

 


Schabtai Prudkin, 1927 (Foto: Nini & Carry Hess, Privatbesitz)


Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft wurden Nini und Carry Hess Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung. In der Reichspogromnacht 1938 zerstörten SA-Trupps ihr Atelier und vernichteten dessen gesamte Ausstattung und das Archiv. Nini Hess wurde in Auschwitz vermutlich 1943 ermordet. Ihre Schwester Carry, die nach Frankreich emigriert war, starb 1957 in Chur (Schweiz) nach einem entwürdigenden Kampf um finanzielle „Wiedergutmachung“, die ihr kurz zuvor gewährt worden war.

 

Anmeldung erforderlich unter post@ernst-may-gesellschaft.de - AUSGEBUCHT
Maximal 15 Teilnehmer:innen
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten
Treffpunkt: Siesmayerstraße 10, 60323 Frankfurt am Main
ÖPNV: U-Bahnhaltestelle Westend, circa 5 Minuten Fußweg oder U-Bahnhaltestelle Bockenheimer Warte, circa 10 Minuten Fußweg
Endpunkt: Schauspiel/Oper Frankfurt, Willy-Brandt-Platz
Dauer: 1,5-2 Stdunden, Länge: ca. 4 km
Es gelten die aktuellen Infektionsschutzregeln.