Direktübertragung aus der aus der Villa Schweizer Straße 5 in Frankfurt am Main
live auf UKW 91,8 und im Internet unter www.radiox.de/livestream
Die Radio-Runde Neues Frankfurt (RRNF) ist eine Reihe von in historischem Rundfunkformat produzierten Sendungen, für die Texte von Persönlichkeiten der 1920er Jahre, also der Pionierzeit des Mediums, verwendet werden. Als ästhetischer Anker fungiert dabei das seinerzeitige technische Sendeverfahren: Nichts wird vorher aufgezeichnet, stattdessen findet die Übertragung mithilfe eines in der Mitte des Raumes aufgestellten Mikrofons live statt.
V.l.n.r. Stanislav Rosenberg als Mátyás Seiber, Tobias Rüger als Musikstudent am Saxophon,
Eva Rades als Ilse Werner und André Haedicke als Ansager
Den Anfang machte 2019 eine Sendung aus dem Deutschen Architekturmuseum unter dem Titel Der neue Mensch und die neue Musik mit dem Stadtbaurat Ernst May und der Architektin der Frankfurter Küche, Margarete Schütte-Lihotzky. Ebenfalls 2019 fand im Rahmen der Hindemith-Tage ein Zusammentreffen von Paul Hindemith und Theodor Wiesengrund-Adorno im Kuhhirtenturm statt. 2020 dann debattierte Theodor Wiesengrund-Adorno mit der Leica-Pionierin Gisela Freund über Neues Hören und Neues Sehen, und 2021 trafen Walter Gropius und Gertrud Grunow zusammen, um sich über Aktuelle Fragen künstlerischer Ästhetik der 1920er Jahre auszutauschen. In der fünften Folge unterhielten sich Hans Flesch, seit 1924 künstlerischer Leiter der Südwestdeutschen Rundfunkdienst AG, dem Vorläufer des heutigen Hessischen Rundfunks, und der Schriftsteller Bertolt Brecht über die Möglichkeiten des neuen Mediums Rundfunk.
In der 6. Folge nun geht es um Professor Mátyás Seiber, den Leiter der von 1928 bis 1933 bestehenden Jazzklasse an Dr. Hochs Konservatorium in Frankfurt. Seibers Jazzklasse war weltweit die erste Einrichtung ihrer Art und eine wahre Pioniertat: „Dieser neue Klang entsteht nicht bloß durch die Verwendung der neuen Instrumente, die durch den Jazz entdeckt worden sind, sondern auch durch deren Anwendung und Spielart, die völlig andersgeartet ist, wie sie in Orchestern bisher üblich war.“ Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde die Jazzklasse geschlossen; drei Jahre später emigrierte Seiber, der als Musiker nicht nur vom amerikanischen Jazz seiner Zeit, sondern auch von Béla Bartók und Arnold Schönberg beeinflusst war, nach Großbritannien, wo er weiter als erfolgreicher Komponist tätig war.
Die Darsteller und Musiker sind André Haedicke als Ansager, Stanislav Rosenberg als Mátyás Seiber, Shelly Ezra als Klarinettistin, Eva Rades als Ilse Werner sowie Tobias Rüger (Saxophon), Julian Keßler (Gitarre), Frank Ebert (Sousaphon) und Marcel Mader (Schlagwerk) als Musikstudenten.
Radio X überträgt vermittels einer mobilen Übertragungseinheit unter Leitung des Sendetechnikers Harald Ochs das Ereignis live von 18 bis 20 Uhr auf UKW 91,8 und im Internet unter www.radiox.de/livestream
Zu Beginn der Veranstaltung reden Tobias Rüger, der aus Berlin zugeschaltete Musikhistoriker Stephan Wuthe und Klaus Strzyz über Mátyás Seiber und die Bedeutung, die Seiber als einem der innovativsten Lehrenden an Dr. Hoch´s Konservatorium zukam.
Eine Vorschau gibt es hier: https://youtu.be/fr9eUStatl4
Ort: Schweizer Straße 5, 60594 Frankfurt am Main
Eintritt frei