Heute, in einer Zeit, in der Kleidung ein kurzlebiges Massenkonsumgut von der Stange geworden ist, ist den meisten Leuten der Begriff „Schiffchen“ in Verbindung mit Textilien fremd. Die Bezeichnung „Schiffchen“ leitet sich aus dessen Form und Funktion ab, welche es beim Weben mit dem Handwebstuhl übernimmt. Es sieht einem flachen Transportkahn ähnlich, der hier die Spule mit dem darauf aufgewickelten Schussfaden befördert. Mit ihr gleitet das Schiffchen horizontal durch das Webfach der vertikal gespannten Kettfäden. Ist das Schiffchen auf einer Seite angekommen, wird das Webfach durch Verlagerung der Kettfäden neu gebildet und wieder zurück zur anderen Seite geführt. Auf diese Weise entsteht das Gewebe.